Warum brauchen wir Selbsthilfegruppen?

Die Qualität des Lebens wird bestimmt durch die Vermeidung der Risikofaktoren. Ein ganz großes Risiko für unser Leben ist der Bluthochdruck. Weil er uns anfangs gar keine Beschwerden macht, bleibt er meistens unerkannt. Er müßte aber so früh wie möglich erkannt und behandelt werden, weil er wieder Risikofaktor für die Entstehung weiterer schwerer chronischer Krankheiten, wie, z.B., Diabetes ist.
Wer Bluthochdruck nicht sorgfältig therapiert, erleidet schließlich frühzeitig einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Rechtzeitig erkannt, kann man zunächst ohne Medikamente eine Normalisierung erreichen. Das geschieht durch einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung und bewußter Ernährung, der Vermeidung von schädlichen Stoffen und der Behandlung anderer Krankheiten, die die Entstehung von Bluthochdruck verursachen können, wie Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Reicht das nicht aus, müssen Medikamente genommen werden. Dabei sollte in jedem individuellen Fall das am besten geeignete Medikament ausgewählt werden oder auch eine Kombination von mehreren.

Die Deutsche Bluthochdruckliga  bildet dafür eigens Fachärzte aus, die dann die Bezeichnung Hypertensiologe DHL führen. Das Institut für Präventive Medizin der Universität  Erlangen-Nürnberg hat zur Schulung von Patienten einen Kurs in 5 Teilen entwickelt, in dem der Patient lernt seine Krankheit zu verstehen und richtig zu behandeln.

Die Bezeichnung Selbsthilfegruppe ist eigentlich nicht mehr ganz richtig, denn die Patienten werden von Fachärzten geschult. Das geschieht am besten in einer Gruppe, die dieselben Ziele hat, nämlich ihre Krankheit zu erkennen und zu bewältigen.

In Niedersachsen ist es dazu noch erforderlich die Krankenkassen zu überzeugen, daß eine Investition in die Prävention billiger ist als später in die Therapie.

Die Gruppenmitglieder motivieren sich gegenseitig, tauschen Erfahrungen aus und bilden Interessengemeinschaften für regelmäßige Treffen zum Kochen oder zu sportlichen Aktivitäten.